Was bedeutet ”pulverbeschichtet”? Wie eine Pulverschicht Ihren Zaun schützen kann

Die Anwendung der Pulverbeschichtung ist denkbar einfach: Behandeltes Metall wie Stahl oder Aluminium wird mit einer feinen Schicht von Pulver umschlossen. Über die Jahre hinweg wurde die Pulverbeschichtung verändert und angepasst, wodurch sich bis heute drei verschiedene Beschichtungsmethoden herauskristallisiert haben:  

• Das Korona Verfahren: Hierbei wird das zu behandelnde Metall geerdet. Die Pulverpartikel hingegen werden mit einer elektrostatischen Spannung bis 100 kV geladen. Das Pulver wird aus einer Pistole auf das Metall verteilt und haftet wegen der hohen Spannung optimal, sodass eine starke Barriere entsteht. Dieses Verfahren eignet sich für großflächige Bauteile.  
• Die Tribo-Beschichtung: Dieses Verfahren ist ähnlich zur Korona Methode, wobei hier die Pulverpartikel nicht durch Spannung, sondern durch Reibung aufgeladen werden. Das Verfahren eignet sich gut für unebene Materialien.  
• Die Wirbelsinterung: Hierbei haften die Beschichtungen nicht per Reibung oder Spannung, sondern durch das Erhitzen des Metallkörpers, an dem das Pulver anschließend optimal haftet. In diesem Verfahren kommen meist Kunststoffe als Beschichtung zum Einsatz.  

Wie auch bei den Beschichtungsmethoden, herrscht bei dem Beschichtungsmaterial große Diversität. Je nach Einsatzgebiet kommt eine unterschiedliche Art der Beschichtung infrage, die dem Zaunelement spezifische Eigenschaften verleiht. Zu den beliebtesten Materialien, die bei der Beschichtung zum Einsatz kommen, gehören:  

• Polyesterpulver: Diese Art Pulver ist durch dessen hervorragenden physikalischen Eigenschaften gekennzeichnet und kommt daher meist im Außenbereich zum Einsatz. Polyesterpulver bietet beständigen Schutz gegen UV-Einstrahlung sowie widrige Witterungsbedingungen und ist damit hervorragend für Zäune geeignet.  
• Epoxidpulver: Diese harzhaltigen Pulver punkten durch ihre chemischen Eigenschaften. Das Pulver kommt insbesondere dann zum Einsatz, wenn der Schutz vor Korrosion oberste Priorität ist. Das ist beispielsweise bei Kraftstoffbehältern der Fall.  
• Polyester-Epoxid-Mischpulver: Das Mischpulver bietet eine Kompromisslösung und ermöglicht sowohl physikalischen als auch chemischen Schutz – jedoch in abgeschwächter Form.  

Die größten Vorteile aus der Pulverbeschichtung ergeben sich in der Beständigkeit: Das beschichtete Material wird kratzfester und erleidet keine tiefgreifenden Schäden durch Korrosionsschutz. Daneben bieten sich aber auch eine Reihe an weniger bekannten vorteilhaften Eigenschaften an.  

• Bei einer Beschichtung mit flüssigem Lack kommen Lösungsmittel zum Einsatz und es entstehen umweltschädliche Emissionen durch chemische Dämpfe. Die Pulverbeschichtung kommt hingegen ohne jegliche Lösungsmittel aus. Dadurch werden Emissionen sowie umweltbelastende Abfälle vermieden, die negative Auswirkungen auf umliegende Luft- und Wasserqualität haben könnten. Insgesamt gehört die Pulverbeschichtung zu den umweltfreundlichsten Methoden des Korrosionsschutzes.  
• Pulverbeschichtete Metallprodukte sind enorm kosteneffektiv. Bei dem Beschichtungsverfahren müssen keine aufwendigen Vorbehandlungen durchgeführt werden. Das Pulver muss weder gerührt, noch verdünnt werden und ist dadurch direkt einsatzbereit. Die zum Einsatz kommenden Systeme bei der Beschichtung sind sehr fortgeschritten, sind überwiegend automatisiert und erreichen von selbst eine optimale Schichtdicke, daher wird kaum noch aufwendig geschultes Personal gebraucht.  
• Der äußerlich auffälligste Vorteil bei einer Pulverbeschichtung ist die hohe Auswahl an Individualisierungsmöglichkeiten für die Oberfläche. Die Pulver sind in diversen Farben erhältlich, beispielsweise einem edlen Chromsilber, glänzendem Gold oder auch auffallendem Rot. Neben der Farbwahl besteht auch die Wahl der Oberflächenbeschaffenheit. Sie können einen glatte und glänzende aber auch eine raue oder matte Oberfläche mit dem Einsatz von passendem Pulver erreichen.